Ein Surftrip mit dem Lastenrad
Maya und Freddy
September 2021
Wir sind Maya und Freddy, zwei lebens- und abenteuerlustige Designerinnen aus Berlin und Köln. Seit über 10 Jahren gehen wir gemeinsam auf Reisen – mal führt uns der Weg bis nach Indien und manchmal einfach über die nächste Landesgrenze zu einem belgischen Bauernhof. Die Idee zu unserem letzten großen Abenteuer, einem Surftrip mit dem Lastenrad, ist schon vor einigen Jahren gereift. Als Maya noch in Schottland studierte, stellte sich ihr die Frage: Warum nicht einfach surfbare Küste mit Fahrrad und Surfboard erkunden? Quasi Van-Life ohne Van – nachhaltiger und die Natur ist greifbarer. Nach langer Planungsphase war es diesen Sommer dann endlich soweit und wir sind auf unseren ersten Surf-Bike-Trip nach Dänemark aufgebrochen!
Vanlife ohne Van – Mit Zelt und Fahrrad!
Unsere Strecke
Start- und Endpunkt der Reise war Berlin. Innerhalb von fast sechs Wochen radelten wir über 2000 km und legten durchschnittlich 50 km pro Tag zurück. Die Hinreise führte uns über den Elb-Radweg nach Hamburg und an der Nordseeküste entlang über die dänische Grenze. In Dänemark angekommen hielten wir uns ausschließlich an der Westküste auf, weil dort die Wellen am „surfbarsten“ sind. Dabei war Klitmøller – Surfmekka und auch bekannt als „Cold Hawaii“ – immer unser nördlichstes Ziel und der „Point of Return“. Dänemark hat uns von Anfang an verzaubert. Besonders der Norden hat es uns angetan! Die wilden Dünen-Landschaften, weiten Fjorde und einsamen Wälder sind unglaublich schön und gerade mit dem Fahrrad besonders gut zu durchfahren. Der Rückweg führte uns dann über Flensburg, Kiel und Lübeck entlang der Ostsee und ab Schwerin landeinwärts zurück nach Berlin.
Warum mit dem (Lasten-)Rad?
Zugegeben – etwas ungewöhnlich ist es ja schon. Wir kennen alle die schönen Bilder von ausgebauten Bullis, die zu exotischen Orten fahren. In den sozialen Medien ist momentan vor allem „Vanlife“ angesagt. Doch wir wollten noch einen Schritt weiter gehen und fragten uns: Vanlife ohne Van, ist das möglich? Gerade das Reisen mit dem Lastenrad bietet Vorteile, die ein Van nicht hat. Uns war dabei vor allem das nachhaltige und langsame Reisen ein großes Anliegen. Unsere Räder sind elektrisch betrieben und müssen ca. alle 100 km aufgeladen werden, was rückblickend besser geklappt hat als anfangs gedacht. Außerdem hat das Radfahren unserer Meinung nach die beste Reisegeschwindigkeit – schneller als Wandern und langsamer als Autofahren, genau der Sweet-Spot dazwischen. Und durch die zusätzliche Ladefläche und elektrische Unterstützung konnten wir viel großzügiger packen, als wir es mit normalen Fahrrädern gekonnt hätten.
Vanlife ohne Van – mit Zelt und Fahrrad!
Wir wollten frei und flexibel sein, nicht vorausplanen und nichts reservieren – uns dorthin ziehen lassen, wo es uns gefällt. Deswegen war von Anfang an klar, dass uns das Zelt während des Trips beheimaten wird. Das Outpost 3 war für uns einfach das ideale Zelt: Genug Raum für Zwei an regnerischen Tagen, unempfindliches Material gegenüber Sand (sehr wichtig, wenn Großteile der Strecke direkt die Küste lang führen). Es ist super, um es auch allein aufzubauen und durch den offenen Vorraum haben wir uns die Mitnahme eines Tarps gespart. Da guter Schlaf für uns (besonders für Freddy ;)) sehr wichtig ist, wollten wir hier keine Abstriche machen. Unsere Schlafsäcke hielten uns nachts kuschelig warm und in unsere Isomatten haben wir uns sofort verliebt – nie wieder andere! Es war Glamping statt Camping angesagt.
Der Rückweg
Entlang der Ostseeküste beherbergten uns viele Freunde. Sieben Tage lang haben wir das Zelt nicht aufgebaut und uns in flauschige Betten gekuschelt. Es war die zäheste Woche vom ganzen Trip. Das Fahrradfahren viel uns schwer. Auch kurze Strecken kamen uns zu lange vor. Die Müdigkeit unserer Körper war sehr präsent und die Kilometer zwischen hier und Zuhause kamen uns unendlich vor.
Doch die Fahrt landeinwärts, geleitet von dem Gedanken nicht zu wissen wo wir abends das Zelt aufstellen würden, gab uns die nötige Energie und die Abenteuerlust wieder zurück. Wir freuten uns auf das Unbekannte und ganz besonders auf unser Zelt, das in dieser Zeit der Inbegriff von Freiheit wie auch Heimat zugleich wurde.
Packliste
Zelt Outpost 3 Isomatten Teron L 5.0 Schlafsäcke Stardust 0°
2 Fahrrad-Trinkflaschen, 4 faltbare Wasserbeutel von Platypus, Katadyn-Wasserfilter , Göffel, Messer, Schneidebrett, faltbarer Campingkocher mit Topf, Bechern und Spiritus, Gewürze, Kühlbox für Lebensmittel , Schwamm, biologisch abbaubares Spülmittel (z.B. Dr. Bronners), Tuch, Feuerzeug, Müllbeutel , Kulturbeutel, Klopapier, Podusche (wichtig!), Sonnencreme, Mückenspray, Erste-Hilfe-Verbandzeug, Corona-Selbsttests, Kamera, 2 SD-Karten, Stativ, Powerbank, Stirnlampen mit Ersatzbatterien, Handys + Ladekabel, kleine JBL-Musikbox, Ladekabel für Fahrrad-Akkus, Kopfhörer , Sonnenbrillen, Helme und Radlercaps, Stirnbänder, Radhosen (mit Beinlingen) und Sitzcreme (wichtig!), Regenjacken, Regenhosen, Surf-Equipment (2 Boards, Wetsuits und (Hand)schuhe + Kappe, Surfponcho, Wax), Mikrofaser-Handtuch, (Tage-)Bücher, Kugelschreiber .
Die Must-Haves unserer Lastenrad Reise: Longsleeves, Podusche, Stirnbänder, Isomatten, Musikbox. Darüber haben wir uns wirklich am meisten gefreut.
Text und Fotos @Meerfrauen_de